Die Anfänge waren schwierig

Alter Haupteingang
In vielen kleineren Städten verfügten die landesherrlichen Gerichte nicht über eigene Gerichtsgebäude, auch in Ahlen. Bei der Übernahme durch den preußischen Staat verlangte dieser, getreu seinem Grundsatz äußerster Sparsamkeit, dass die Gemeinden Errichtungen und Unterhaltungen der Gerichtsgebäude übernehmen sollten. Die Stadt Ahlen bot bei ihren Bemühungen um Errichtung eines Stadt- und Landgerichtes in ihren Mauern Anfang des 19. Jahrhunderts ihr Rathaus an. Nach etlichem Hin und Her bei den Verhandlungen mit der Oberlandesgerichtskommision in Münster sowie nach Um- und Ausbau bezog 1817 das Stadt- und Landgericht die zweite Etage des Rathauses, nachdem es bereits zwei Jahre in fünf Zimmern der "Wohnbehausung der Witwe Gerichtssekretärin  Kurtz" amtiert hatte.

Der heutige Standort

Amtsgericht Ahlen Hauptgebäude
Da die Räumlichkeiten im Rathaus bald nicht mehr ausreichten, wurde unser jetziges Gebäude, 1896 - 1897 von der Stadt erbaut und an die Justiz vermietet. Es handelte sich hierbei um den Nordflügel, in dem sich auch die Wohnung des Aufsichtsrichters befand und an dessen hinterem Teil das Gefängnis gleich miterrichtet wurde. Schon 1906 - 1907 musste der sich von dem früheren Portal nach Süden hin erstreckende sogenante Südflügel angebaut werden. Dieser wurde mit dem Treppenhaus 1944 bei einem Luftangriff auf Ahlen zerstört und 1953 mit einem Anbau hinter dem Südflügel neu errichtet. Den Südflügel nutzten zunächst die Stadt und die Polizei, bis er nach und nach 1974 und 1977 von der Justiz angemietet wurde. 1979 bezog das Amtsgericht auch sein zweites Gebäude, nämlich die Alte Post nebenan.

Kauf und Umbau der Gebäude

Altes Postgebäude heute Grundbuchamt
1996 kaufte das Land Nordrhein Westfalen das Amtsgericht für 1 DM von der Stadt Ahlen. Die Gebäude wurden in den Jahren 1999 - 2001 saniert und modernisiert.